Nachdem wir in Teil 1 und Teil 2 dieser Reihe die Nutzer*innen und deren Bedürfnisse kennengelernt haben, geht es um die Bedeutung des User Interfaces. Das User Interface (UI) ist der erste Berührungspunkt zwischen einem digitalen Produkt und seinen Nutzer*innen. Daher ist es von enormer Bedeutung. Als Schnittstelle zwischen Technik und menschlicher Interaktion entscheidet es darüber, ob Nutzer*innen das Produkt gerne verwenden oder frustriert aufgeben.
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Und es hat Klick gemacht: Warum das User Interface so wichtig ist
Der erste Eindruck zählt
Das UI bestimmt, ob der richtige Button geklickt und die gewünschte Funktion ausgelöst wird. Die komplexen Prozesse im Hintergrund interessieren die Nutzer*innen meist wenig. Deshalb sollten interaktive digitale Produkte immer aus der Perspektive der Nutzer*innen gedacht werden – und nicht aus der Sicht interner Abläufe.
Komfort und Intuition: Die Schlüssel zur Zufriedenheit
Die Nutzer*innen sollten es so bequem wie möglich haben. Jede Aktion muss intuitiv und ohne große Überlegungen durchgeführt werden können. Hier sind einige bewährte Methoden, um dies zu erreichen:
- Stringente und logische Gestaltung: Eine klare und konsistente Strukturierung der Benutzeroberfläche sorgt dafür, dass die Nutzer*innen problemlos durch die Anwendung navigieren können.
- Nutzererwartungen- und gewohnheiten erfüllen: Nutzer*innen sollten bekommen, was sie bei einem bestimmten Klick erwarten. Ein gutes Beispiel ist die intuitive Platzierung des Warenkorbs oben rechts auf der Seite.
- Visuell ansprechende Oberfläche: Ein durchdachtes Layout und konsistente Designmuster helfen dabei, die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen.Eine attraktive Gestaltung mit kleinen Belohnungssystemen, Gamification-Elementen und Mikro-Animationen kann die Nutzer*innen zudem emotional binden.
Technologie: Die Grundlage für ein nahtloses Erlebnis
Die zugrundeliegende Technologie, spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Produkts. Nutzer*innen erwarten zu Recht, dass Produkte reibungslos, sicher und schnell funktionieren. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Erkenntnis von Amazon im Jahr 2007, dass die Seitenladezeit direkten Einfluss auf den Umsatz hat. Bereits 100 Millisekunden längere Ladezeit können zu einem Umsatzrückgang von einem Prozent führen.
Iterativer Prozess: Am Puls der Bedürfnisse
Trotz sorgfältiger Planung ist es oft schwierig, alle Bedürfnisse der Nutzer*innen von Anfang an zu verstehen und optimal zu bedienen. Die wahren Bedürfnisse kristallisieren sich oft erst mit der Zeit heraus. Deshalb setzen wir – wie viele andere Unternehmen – auf einen agilen, iterativen Entwicklungsprozess.
Amazon gilt hier als Vorreiter. Anstatt große Relaunches durchzuführen, werden ständig kleine Änderungen vorgenommen, die das Produkt Schritt für Schritt verbessern. Diese kontinuierlichen Anpassungen haben sich als äußerst effektiv erwiesen. Andere Unternehmen haben diesen Ansatz erfolgreich übernommen.
Beispielsweise werden auf Google die Suchergebnisse anhand der persönlichen Suchhistorie individualisiert oder das Seh-Verhalten auf Netflix oder anderen Streamingdiensten dokumentiert und gelenkt.
Fazit - Dranbleiben zahlt sich aus
Die Welt der digitalen Produkte ist ständig im Wandel. Der Erfolg eines Produkts hängt von vielen Faktoren ab, insbesondere vom User Interface und der zugrundeliegenden Technologie. Ein iterativer Entwicklungsprozess, der auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen eingeht, ist essenziell, um Produkte nutzerzentriert und langfristig erfolgreich zu gestalten.
Diese Grundlagen gelten für alle Nutzungsarten, egal ob Mobil, Desktop oder Maschinen-Bedienoberfläche. Mit diesen Prinzipien im Hinterkopf können digitale Produkte entwickelt werden, die nicht nur funktional, sondern auch intuitiv und ansprechend sind – zur Freude der Nutzer*innen und zum Erfolg des Unternehmens.