“Wie geht’s?” “Gut, danke! Selbst?”. Was so banal daherkommt, ist eine Floskel, die Tag für Tag unreflektiert ausgesprochen wird. Keiner rechnet mit einer ehrlichen Antwort, zumindest nicht im Business-Umfeld. “Mir gehts gerade echt nicht gut, ich habe Schmerzen im Knie und meine Gedanken sind bei meiner kranken Tochter zuhause.” wird eher weniger erwartet.
Das “Danke, gut" sagt auch jeden Tag aufs Neue, dass im Job erwartet wird, dass Leistung gebracht werden muss - egal wie es mir geht. Privates hat im Job oftmals nichts verloren. Lange Zeit habe ich das nicht hinterfragt. Irgendwie macht das ja jeder so. Bis ich eines Tages erfuhr, dass ein ehemaliger langjähriger Mitarbeiter an einer chronischen Krankheit leidet, was seine Art zu Arbeiten stark beeinflusst. Er hat das nie kommuniziert. Und seitdem frage ich mich: In welchem Arbeitsumfeld leben wir, dass so etwas nicht besprochen werden kann?
Über die Gründe kann ich nur Vermutungen anstellen, aber es hat mich sehr lange beschäftigt. Ich brauchte Klarheit und Antworten. Eine Umfrage musste her. Und die Ergebnisse sind wie erwartet. Aber seht selbst: